In eigener Sache: Aufhebung eines Gebrauchtwagenkaufs durch Audi ohne nachvollziehbaren Grund

Audi Gebrauchtwagen VerbotLiebe Audi-Fans, ich brauche eure Hilfe.
Ich bin sehr enttäuscht, verärgert und verunsichert durch das Verhalten des Audi Konzerns bzw. meines Händlers (der letztendlich mein direkter Ansprechpartner ist).
Als treuer Audi-Fahrer seit 2006, der mit seinem aktuellen Sportmodell schon sehr viel Ärger hatte, habe ich mich erneut für einen Gebrauchtwagen der Marke entschieden. Auch hier hat sich seinerzeit Audi wenig kooperativ und kulant (Kulanzantrag abgelehnt) gezeigt und ich musste den fast-Motorschaden selbst tragen. Auch im Folgenden stelle sich das Auto als Montagsauto heraus was mit sehr vielen (belegbaren, bspw. durch die Werkstatt-Historie) Reparaturen teils mehrfachen gleichen Teilen (bspw.: 3x vorderes rechtes, 2x vorderes linkes Federbein innerhalb überschaubaren Zeiträume gebrochen etc.) verbunden war. Dennoch bin ich dabei geblieben, hab es als Ausnahme gewertet und wieder mich im gleichen Markenumfeld umgeschaut.

Ein nicht ganz unübliches und günstiges Modell mit dem Alter von 2 Jahren und nicht nicht ganz 30 Tkm fand meinen Gefallen und konnte nach fast 2 jähriger Suche (ich hatte keinen Druck und keine Eile) endlich als das meine Ausgewiesen werden. Ein netter und offener Verkäufer trug zur Entscheidung bei.
Vor dem Verkauf wurde mir mitgeteilt, dass das Auto aus einer „Wandlung“ vom Vorgänger sei (daher auch die MwSt. welche mit als Geschäftskunde natürlich interessiert für ein Geschäftsfahrzeug). Das Auto wäre aber mehrfach durch Audi-Ingenieure geprüft und als Fehlerfrei erklärt worden. Man bot mir direkt eine Testfahrt an um mich davon zu überzeugen. Die beschriebenen Probleme waren eher ein Problem des Vorgängers mit den sportlichen Versionen der Modellvariante – ich fahre selbst einen Vorgänger und konnte das geschilderte Verhalten nachvollziehen, dies aber keinesfalls als Fehler deuten. Darüber war man sich also einig.
Papiere lagen vollständig vor und die Zusage zur Freigabe zum Verkauf durch Audi. Außerdem hatte das Auto noch 1 Jahr Anschlussgarantie und die Option auf 2 weitere Jahre wurde mir ebenfalls angeboten – von daher empfand ich das Risiko als überschaubar.
Kaufverträge (Verbindliche Bestellung…) unterschrieben, elektr. Fahrtenbuch, Handyhalterung, AMI etc. zur Nachrüstung bestellt. Montage ausführlich abgestimmt, Garantieerweiterung beauftragt. Genehmigung durch Audi (vorerst mündlich) wurde erteilt, Schriftlichkeiten folgten. Alles prima. Die Freude war groß!
Bedingt durch eigene Termine und anstehenden Urlaub des Verkäufers einigte man sich auf eine Aufrüstung und Auslieferung in etwa 2-3 Wochen. Ich habe es ja nicht eilig also alles kein Problem.
Die Zeit verstrich, die bestellten Teile ließen länger auf sich warten und aus 2-3 wurden 3-4 Wochen was aber durch die transparente Informationspolitik seitens des Autohauses akzeptierbar war. Es schien so dass man hier ebenfalls keinen Einfluss drauf hatte.

Im Anschluss nahmen die Merkwürdigkeiten Ihren Lauf. Ich musste lernen dass solch ein Wandlungsauto aufgrund von vorherigen möglichen Problemen mit dem Verkauf erneut geprüft und durch den Audi-Konzern freigegeben werden musste. Entsprechend stand ein Termin mit einem Prüf-Ingenieur aus den wir abwarten mussten. Verzögerte die Wartezeit zur Auslieferung um weitere 1-2 Wochen. OK, man möchte ja sicher gehen und wartete dies (erneut) ab.
Besagter Prüfer hat lt. Autohaus die Prüfung auch erfolgreich ohne festgestellte Mängel abgeschlossen und nochmals alle Unterlagen (inkl. Papiere) zur Freigabe zum Konzern mitgenommen.
Kurz vor Ablauf der besagten Frist kontaktierte mich der Verkäufer mit schlechten Neuigkeiten. Man würde seitens Audi sich nicht (mehr) an die mündliche Freigabe erinnern wolle und hätte dies in Frage gestellt. Das Auto dürfte nicht einfach so verkauft werden. Es stand zur Debatte dies erneut zu prüfen und die Chance entsprechend 50:50 ob Audi das Auto wirklich (noch) freigeben würde. Auch die Geschäftsleitung des Autohauses habe sich eingeschaltet und man wolle alles unternehmen Fall irgendwie in meinem Sinn klären.
So etwas hatte bis dahin weder ich noch das Autohaus gehört. Ich gehe davon aus dass dies nicht der erste Wandlungsverkauf sei und bisher habe man sich seitens des Konzerns an die Zusagen gehalten. Wir mussten also abwarten auch wenn ich mittlerweile sehr dran zu zweifeln begann das Auto überhaupt noch zu bekommen. Aber positives Denken und weitere 2-3 Wochen warten bis zur endgültigen Entscheidung.
Sämtliche (teil sehr modellspezifischen) Teile lagen übrigens mittlerweile zum Einbau bereit.

Gestern nun rief mich der Verkäufer unterwegs an und teilte mir mit, dass Audi den Verkauf untersagen würde. Wirklich nachvollziehbare Gründe gab es keine, das Auto würde seitens Werk eingezogen. Was damit anschließend passiert, wie es weitergeht sei unklar – der Verkauf müsse storniert worden.
Etwas überfallen konnte ich dies erstmal nur zur Kenntnis nehmen. Er bot mir an sich über Alternativen zu informieren („mal schauen was mobile vergleichbares bietet“, „sehr ärgerlich, ebenfalls für mich der geplatzte Verkauf“).

Am Abend unterhielte ich mich mit Verwandten über den Fall. Hier wurde aus dem Bekanntenkreis ein ganz ähnlicher Fall mit einem Neuwagen geschildert. Der Hersteller habe hier bedingt durch den bestehenden Vertrag mit Auslieferungstermin Ausgleich leisten musste – im besagten Fall in finanzieller Form. Der Auslieferungstermin verzögerte sich aufgrund von Herstellerproblemen mit dem jew. Modell. Kredo des Abends war das ein Vertrag ein Vertrag ist und man jetzt seitens des Autohaus entweder ein gleichwertiges Auto beschaffen müsste oder für Ersatz sorgen/Entschädigung zahlen müsse.

Ich möchte mich ungern darüber streiten müssen aber kann in keiner Weise dieses Verhalten nachvollziehen, verstehen oder akzeptieren. Ich hatte mir wirklich sehr viel Mühe gemacht, recherchiert Umbauten ausgewählt etc. und dann sowas?
Was will der Konzern mit solch einem Auto? Hat er Angst es könnte doch ein Problem vorliegen dann könnte er dies ja als Begründung äußern! Dem Vorgänger wurde ja ebenfalls das Vorliegen eines Defektes nicht zugesagt (er hat übrigens erneut wieder ein Auto dort gekauft).
Hat jmd. einen ähnlichen Fall erlebt und eine Lösung, eine Hinweis dazu?
Ich hätte das Auto schon sehr gerne gehabt den in der Tat ist danach (ich beobachte den Markt danach weiter und insg. schon sehr lange) nichts Vergleichbares angeboten worden. Man muss dazu sagen dass die Stückzahlen im Vorliegenden Fall nicht sonderlich hoch sind.
Oder vielleicht liest hier jmd. diesen Text und hat entsprechende Möglichkeiten Richtung Audi der Sache auf den Grund zu gehen?

Autohaus, Modell und weiteren Details möchte ich gerne nicht nennen da ich weder hiermit das Autohaus öffentlich an den Pranger stellen möchte noch zu sehr ein Modell polarisieren. Dafür bitte ich um Verständnis. Ich war mit dem Autohaus stets zufrieden und habe hier immer offenes und korrektes Verhalten erfahren.

Vielen Dank für alle die bis hierhin gelesen und drüber nachgedacht haben.
Über Rückmeldung, Tipps, oder gar Unterstützung in jeglicher Form würde ich mich sehr freuen!
Vielleicht schafft man es ja wenn man sich hiermit an die Öffentlichkeit wendet die Sache zu klären!

Vielen Dank
Frank Kirchner

 

Verwendete Schlagwörter: , , , ,